Küstrin "Altstadt" - Hoppegarten     (96,5 km)



Die Stadt Küstrin an den Flüssen Oder und Warthe gehört seit August 1945 zu Polen - polnisch Kostrzyn. Küstrin erhielt bereits um 1300 das Mageburger Stadtrecht, war Garnisionsstadt der Preußen und des deutschen Kaisereiches und wurde im 2. Weltkrieg fast vollständig zerstört. Von der Altstadt sind heute nur noch die Straßenzüge erhalten.

Bereits 1535 unter Markgraf Johann von Brandenburg ("Hans von Küstrin") entsteht das Schloss und wird mit dem Bau der Festung begonnen. Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden die ersten Fabriken und 5 Brauereien. Mit der Anbindung an das Bahnnetzt (Ostbahn) 1857 entwickelte sich Küstrin zu einem Industriezentrum.
Berliner Tor
Berliner Tor - ehemaliges Wahrzeichen der Stadt Küstrin (Foto 2020)




Ein historisches Ereignis hat Küstrin berühmt gemacht:
Wegen Ungehorsam und Fluchtplänen wird Kronprinz Friedrich II. zur Festungshaft in Küstrin verurteilt. Sein Freund und Fluchthelfer, Leutnant von Katte wird am 6. Nov. 1730 auf Veranlassung Friedrich Wilhelm I. (Soldatenkönig) in der Nähe des Schlosses enthauptet. Friedrich musste durch das Fester des Schlosses die Hinrichtung mit ansehen.






Küstrin Altstadt


Kattewall
Küstrin-Altstadt


Bis Küstrin-Kietz geht es mit der "NEB Niederbarnimer Eisenbahn" und ab dort per Rad ca. 3km zur ehemaligen Altstadt und Festung Küstrin. Wenn man die Oderbrücke passiert hat, biegt der Weg hinter der "Bastion König" rechts ab und führt durch das ehemalige Wahrzeichen der Stadt, dem Berliner Tor, in die Altstadt.
Die Straßenzüge sind freigelegt und mit den damaligen Straßennamen beschriftet. Straßen und Plätze lassen bereits frühere Straßenansichten erkennen. Vom Berliner Tor auf der Berliner Straße geht es nach rechts über den ehemaligen Renneplatz zum Schloss und links daneben zur Ruine der Marienkirche. Hinter dem Schloss Oder_seitig beginnt der Katte-Wall. Dort in der Nähe wurde einst Leutnant von Katte, der Freund und Fluchthelfer von Friedrich II. hingerichtet. Weiter Oder_aufwärts im unterirdischen Teil der "Bastion Philip" befindet sich heute ein Museum, das die Geschichte dieses geschichtsträchtigen Ortes dokumentiert.



Küstrin Marienkirche
Denkmal des Markgrafen von Brandenburg und Marienkirche

Sockel des Denkmals, dahinter die Ruine der Marienkirche (Foto 2021)



Küstrin Marienkirche
Schlosshof mit Friedrich-Wilhelm-Denkmal

Sockel des Friedrich-Wilhelm-Denkmals (Foto 2020)



Nach dem "Altstadt-Besuch" und der Verarbeitung der vielen Eindrücke beginnt die Rücktour entlang der Oder und dann quer durch das Oderbruch bis Kunersdorf. Für Radtouren bietet das Oderbruch ideale Bedingungen. Hier gibt es quasi keinen Durchgangsverkehr und auch auf den Verbindungsstraßen zwischen den Dörfern besteht nur geringen Autoverkehr. Weitläufige Äcker, Wiesen und Baumgruppen sowie Wasserläufe bestimmen die Landschaft. Zahlreiche Oderarme und Seen sowie Trockengebiete bieten idealen Lebensraum für eine artenreiche Tierwelt und sind Durchzugs- und Rastgebiet zahlreicher Vogelarten.


Kattewall


Das Oderbruch erstreckt sich knapp 60 km lang und 12-20 km breit zwischen den Städten Oderberg und Bad Freienwalde im Nordwesten und Lebus im Südosten. Bis ins 18. Jahrhundert wurde das Bruch regelmäßig zweimal im Jahr überflutet, so dass die fruchtbaren Flächen nicht bewirtschaftet werden konnten. König Friedrich II. veranlasste darauhin vor über 250 Jahren die Begradigung des Oder-Flußbetts und die Trockenlegung der ausgedehnten Sumpfgebiete durch Eindeichung und Melioration des Gebietes. Unter Leitung des Holländers Leonhard von Haerlem wurde 1747 bis 1753 von Güstebieser Loose (heute Fährstation) bis Hohensaaten der Oderkanal gebaut, der den alten Verlauf der Oder um 25 km verkürzt. Es entstand eine neue preußische Provinz mit fruchtbaren Ackerbaugebieten, in der in 43 neugegründeten Kolonisten-Dörfer 1300 Familien "aus aller Herren Länder" angesiedelt wurden.
Aufgrund des wertvollen Ackerbodens entwickelte sich das Oderbruch zur Kornkammer Preußens und zur Speisekammer Berlins.



Ab Kunersdorf bis Strausberg führt die Route über einen durchgehend asphaltierten super Radweg, über den die "Barnimer Höhen" zu bezwingen sind. Ausgedehnte Waldgebiete und Felder begleiten uns. Dieser Radwegabschnitt endet am Strausberger Flugplatz. In der Gaststätte "Doppeldecker" hat man nun die Möglichkeit sich zu "stärken" - wichtigstes Stärkungsmittel? Natürlich Bier !!! Weiter geht es erst einmal ca. 9 km durch die Stadt Strausberg, dann durch Eggersdorf, über Altlandsberg bis schliesslich Hoppegarten erreicht ist.
Dieser Rad-Ausflug ist sehr zu empfehlen !





Streckenverlauf :

Küstrin Track