Elbe-Radweg       (514,9 km)




Die Landschaft des Elbe-Radwegs ist geprägt durch weitläufige Elb-Auen, die einen idealen Lebensraum für Störche, Gänse, Kraniche und Adler bieten.
Die Fahrbedingungen der gesamten Tour waren durchgängig gut - mit Ausnahme eines Streckenabschnittes vor Havelberg.
Auch die Richtung der Tour war gut gewählt, der Wind wehte teilweise recht intensiv ausschliesslich von der See ins Land (Seewind). Die uns entgegenkommenden Radler hatten mächtig zu kämpfen.

Unser erstes Quatier liegt ca. 15 km vom Zentrum Cuxhaven entfernt in Cuxhaven-Altebbruch - ein ehemaliger Bauernhof.

Cuxhaven - Die Kugelbarke markiert die Elbe-Einfahrt


Nach der 7-stündigen Anreise per Bahn schauten wir uns erst einmal in Cuxhaven um. Wir besichtigten die Kugelbarke, quasi das "Ende" der Elbe, den Hafen Steubenhöft und die ehrwürdige alte Hafenumgebung. Dort speisten wir auch zu Abend in einer historischen Fischgaststätte - das Essen (natürlich Fisch) war wirklich gut. Anschliessend fuhren wir zu unserem Quatier. Dort erwarteten uns 3 Pfauen, die erstaunlich viel Krach produzieren können.

Im Hafen von Cuxhaven verabschiedeten sich seinerzeit zigtausende Deutsche von ihrer Heimat. Allein 1900 machten sich mehr als 65.000 Menschen von hier aus über den Atlantik auf den Weg in eine ungewisse Zukunft nach Amerika.

Am nächsten Morgen begann unsere erste Etappe nach Glückstadt. In der Nähe von Wischhafen überquerten wir mit der Fähre das erste Mal die Elbe. An dieser Stelle ist die Elbe eindurcksvoll breit. Nach dem Übersetzen waren wir bereits in Glückstadt.

Die ursprünglich sehr gut erhaltene Stadt ist sehr stark durch den langen dänischen Einfluß geprägt. Glückstadt erhielt am 22. März 1617 das Stadtrecht, verliehen durch den dänische König Christian IV. Er liess auch eine Festung anlegen, die als Brückenkopf nach Niedersachsen für seine weitreichenden politisch-militärischen Pläne dienen sollte. So haben Militär und Regierung Glückstadt stärker geprägt als der Handel. 1893 wurde von hiesigen Bürgern eine Gesellschaft der Heringsfischerei etabliert, die bis 1976 Logger auf Heringsfang in die Nordsee schickte. Der von ihnen im Mai/Juni gefangene jungfräuliche Hering, der Matjes, begründete die noch heute bestehende Glückstädter Matjestradition.



Hamburg - Speicherstadt
Unsere nächste Etappe führte über Hamburg nach Geesthacht. Das Sperrwerk Pinnau war leider nicht passierbar, wir konnten aber über eine 6 km lange Umgehung die Tour fortsetzen. In Hamburg führt die Route vorbei an den eindrucksvollen langgestreckten Speicherblöcken am Zollkanal (siebenstöckige Ziegelbauten). Der Radweg durch Hamburg ist sehr gut ausgeschildert, so dass wir schnell die Großstadt passieren konnten.

Am nächsten Tag fuhren wir, vorbei an der alten Schifferstadt Lauenburg, nach Hitzacker, einer fachwerkgeprägten, ursprünglich erhaltenen Kleinstadt.
Hitzacker wurde vor der Wende von vielen Bundesbürgern besucht, um "über den Zaun" in das Grenzgebiet der damaliegen DDR zu schauen.





Am "Herrentag" fuhren wir nach Wittenberge-Breese. Unterwegs haben wir so einige Bier-Zelte angetroffen - einige haben wir ausgelassen.
Auch Wittenberg bietet Sehenswürdigkeiten - dazu zählt die größte europäische Werksturmuhr des ehemaligen Singer-Nähmaschinenwerks, das 1903 auch das größte und modernste Nähmaschinenwerk Europas war.

Am nächsten Tag ging es weiter nach Tangermünde. Unterwegs ereilte uns ein Unfall. Um wahrscheinlich das Befahren der nagelneuen Radwege durch Autos oder Motoräder zu verhindern, sind in der Mitte des Weges sogenannte "Poller" installiert. Solch ein Poller wurde einer Radlerin unserer Gruppe zum Verhängnis. Sie ist so schwer gestützt, dass sie die Tour abbrechen musste. Die Vorderradgabel war total deformiert.

Am Abend besichtigten wir Tangermünde. Die Zeit wirtschaftlicher Blühte und der damit verbundene Reichtum wiederspiegelt sich in großzügig verzierte Häuser. Die Altstadt von Tangermünde ist sehr schön restauriert.

Der Letzte Tag unserer Tour endet in Magdeburg.

Bei Hohenwarte treffen wir auf ein gewaltiges Wasserstrassenkreuz. Hier wird der Mittellandkanal in einer riesigen Trogbrücke aus Stahlbeton über die Elbe geführt.

In Magdeburg erreichten wir ohne Probleme - wegen der guten Beschilderung - den Hauptbahnhof, bestiegen den Zug und fuhren mit den vielen schönen Eindrücken nach Hause.

Werksturmuhr des ehem. Singer-Nähmaschinenwerks




Datum Start Ziel Strecke [lm] Bemerkungen
16.05.2004 Cuxhaven/ Umgebung Cuxhaven/ Altenbruch 24,2 Anreise per Bahn
17.05.2004 Cuxhaven/ Altenbruch Glückstadt 53,6  
18.05.2004 Glückstadt Geesthacht 105,9  
19.05.2004 Geesthacht Hitzacker 77,2  
20.05.2004 Hitzacker Wittenberge/ Breese 80,3 Herrentag
21.05.2004 Wittenberge/ Breese Tangermünde 95,3  
22.05.2004 Tangermünde Magdeburg/ Hbhf. 78,4 Abreise per Bahn
       347,2  


Streckenverlauf :