Berlin-Usedom-Radweg       (273,4 km)



Vom 31.08. bis 02.09.2007 radelten wir von Bernau nach Greifswald und nutzten dazu den Berlin-Usedom-Radweg.
Der Ausbau des Berlin-Usedom-Radweges ist größtenteils vollzogen, bietet teilweise superlative Fahrbedingungen, ist aber noch nicht vollendet !

Von Kamp nach Karnin sowie von Peenemünde nach Freest setzten wir mit den regelmäßig verkehrenden Fähren über. In Dargen/Usedom verliessen wir den offiziellen Radweg und radelten über Neppermin, Pudagla und Ückeritz nach Kölpinsee.

Die Tour verläuft über größtenteils sehr gut ausgebaute, überwiegend asphaltierte und gut ausgeschilderte Radwege. Inmitten der Natur passieren wir das Naturschutzgebiet "Biesenthaler Becken" und erreichen anschliessend Biesenthal. Am Markt lädt eine schattige Bank unter einer ausladenden Eiche (Jubiläumseiche - am 3. Januar 1886 anlässlich des 25. Regierungsjubiläums des Königs von Preußen gepflanzt) zur Rast ein.
Eisenbahnbrücke Karnin
Karnin - Reste der ehemaligen Eisenbahnhubbrücke



Kurz hinter Biesenthal führt uns der Weg, vorbei an einer Wehrmühle, in ein ausgedehntes Waldgebiet. Auch hier sind wir von purer Natur umgeben - bis wir schliesslich Mecklenburg Vorpommern erreichen ...

Drei Abschnitte beeinträchtigten allerdings recht nachhaltig den Fahrradfahrspaß. Ab Görlsdorf führte die Route über einen Waldweg. Wir steckten plötzlich inmitten von Rodearbeiten. Unmittelbar vor uns fiel quer über den Waldweg ein gerade gefällter Baum (kein großer) und versperrte uns den Weg. Die Waldarbeiter waren allerdings sehr entgegebkommend und räumten mit ihrem schweren Gerät den Baum aus dem Weg. Dieser versandete Abschnitt - ca. 500m - konnte nur schiebend bewältigt werden.
Auch ab Steinhöfel waren die Fahrbedingungen extrem schlecht, Geröll-Pisten und mit Kies ausgefüllte Unebenheiten wechselten mehrfach. Außerdem war dieser Abschnitt schlecht ausgeschildert, so dass wir uns plötzlich auf der L24 wiederfanden. Ein ähnlich schrecklicher Abschnitt war auch zwischen Schmarsow und Rollwitz zu bewältigen. Der prozentuale Anteil dieser noch unzulänglichen Radweg-Abschnitte in Mecklenburg Vorpommern ist allerdings im Bezug zur Gesamtstrecke äusserst gering. Trotzdem war die Radtour ein tolles Erlebnis.


Eisenbahnhubbrücke Karnin

Schon von weitem erkennt man die Überreste der ehemaligen Eisenbahnhubbrücke. Sie war zum Zeitpunkt ihrer Einweihung 1934 die modernste Eisenbahnhubbrücke Europas. Ihre einfache wie auch geniale Konstruktion ist eine ingenieurtechnische Meisterleistung. Als Bindeglied zwischen dem Festland und der Insel Usdeom wurde sie auf den Fundamenten der Drehbrücke von 1876 errichtet. Über die Eisenbahnhubbrücke führte die kürzeste Bahnverbindung von Berlin nach Swinemünde. Die Brücke war zweigleisig ausgelegt und für eine Geschwindigkeit von 100 km/h zugelassen.
Am 28. April 1945 wurden die Fundamente und Überbauten der Karniner Eisenbahnbrücke von der Wehrmacht gesprengt, um der heranrückenden Roten Armee das Übersetzen auf die Insel Usedom zu erschweren.







Pfingsten 2010 wurde an der Schleuse Grafenbrück am Finowkanal, dort wo sich der Oder-Havel-Radweg und der Berlin-Usedom-Radweg kreuzt, die Gaststätte "Der Schleusengraf" in einem historischen Gebäude eröffnet - mit Biergarten. Von 1765 bis 1875 befand sich dort der Amtsort des Königlichen Wasserbauamtes. Die Zuständigkeit erstreckte sich auf die Bauangelegenheiten des Finow-, Werbellin-,Templiner, Lychenschen und Wentowkanals sowie auf die obere Havel von der mecklenburgischen Grenze bis zur Oranienburger Schleuse. Zum Grundstück der ehemaligen Wasserbauinspektion gehörte neben dem Wohnhaus eine Landwirtschaft mit großen Stallungen, eine Scheune, ein Wirtschaftsgebäude und ein Magazin. Die Ruine des ehemaligen Magazins wurde inzwischen auf Initiative des regionalen Fördervereins zu einer Tourismusstation mit Gastronomie und Unterkunft (für die Betreiber) umgestaltet. Bei dem Magazin handelt es sich um eine besondere Dachkonstruktion, die mit einem umgekehrt abgelegten Boot vergleichbar ist. Die Gastätte in aussergewöhnlich ruhiger Lage bietet einen schönen Biergarten, der ganztägig geöffnet ist.

Schleusengraf, alt
Die Ruine des ehemaligen Magazins
Schleusengraf
Das ehemalige Magazin - jetzt Gaststätte "Der Schleusengraf"




Datum Start Ziel Strecke [lm]
31.08.2007 Bernau Prenzlau 126,0
01.09.2007 Prenzlau Kölpinsee 134,6
02.09.2007 Kölpinsee Greifswald 59,8
       320,4



Streckenverlauf :